Auszug aus dem Artikel "Zeitschrift Antincendio" Nr. 05/21
Ing. Gianrico Delfino
Dieser Artikel befasst sich mit einer noch wenig bekannten und oft ignorierten Art der Brandabschottung. Förderanlagenabschlüsse sind dazu bestimmt, die Durchgangsöffnungen von automatischen Transportsystemen wie Bändern, Rollenbahnen, Einschienenbahnen oder ähnlichem durch Trennwände zu verschließen.
Vergleicht man diese Produkte mit Brandschutztüren, so stellt man fest, dass die Klassifizierungen ähnlich sind, aber die Bezugsnormen sind unterschiedlich, da die technischen und funktionellen Probleme tatsächlich anders sind. Die Ministerialerlasse und europäischen Verordnungen, die sich im Laufe der Jahre mit diesen Produkten befasst haben, sowie die Dokumentationen, die das Produkt aufweisen muss, werden analysiert. Schließlich ist noch die Möglichkeit der CE-Kennzeichnung nach dem ETA-Verfahren zu erwähnen.
Ab dem 1. November 2019 gelten für Feuerschutzabschlüsse in der Europäischen Gemeinschaft zwei verschiedene Zertifizierungssysteme:
- CE-Kennzeichnung für Fußgänger-Außentüren und Türen für Gewerbe, Industrie und Garagen (Tore);
- die alten nationalen Regelungen (in Italien die Ministerialzulassung) für Fußgänger-Innentüren.
Es ist jedoch Vorsicht geboten, da es einige Produkte gibt, die aufgrund ihres Verwendungszwecks in keine dieser Kategorien fallen und anderen Vorschriften unterliegen. Dazu gehören Feuerschutzabschlüsse (Türen und Klappen unterschiedlichster Abmessungen), die zum Verschließen der Durchgangsöffnungen von automatischen Transportsystemen durch Trennwände bestimmt sind, wie z. B. Bänder, Rollenbahnen, Einschienenbahnwagen oder ähnliches. Einige dieser Verschlussarten sind auf den folgenden Seiten abgebildet (Abbildungen 1 und 2 - Siehe PDF Download).
Sie werden ähnlich wie Brandschutztüren in die Klassen E, EW, EI (EI1 oder EI2) eingeteilt, und die Prüfnorm ist nicht die EN 1634-1, die normalerweise für Brandschutztüren verwendet wird, sondern eine spezielle europäische Norm, EN 1366-7, die 2004 veröffentlicht wurde.
Warum wurde eine bestimmte Vorschrift erlassen?
Die Haupt- Gründe, warum es notwendig war, eine spezifische Prüfnorm herauszugeben, sind folgende:
- Bänder oder andere Systeme verlaufen nicht immer in Bodennähe, sondern auch hochgestellt. In diesem Fall muss mit einem höheren Druck während des Brandes gerechnet werden.
- Bei der Prüfung müssen die tatsächlichen Bedingungen nachgebildet werden, d. h. es muss alles berücksichtigt werden, was durch die Öffnung hindurchgeht, insbesondere die Zusatzteile des Transportsystems.
- Vor allem die Verbindung zwischen der Schleuse und dem Fördersystem (Band, Schiene, Rollenbahn usw.) muss geprüft werden, da sie besonders empfindlich ist. Der Bereich dieser Kupplung ist in den Abbildungen rot markiert. (siehe PDF Download)
- Fördersysteme können nicht nur Wände, sondern auch Decken oder Böden durchdringen.
Wie bei Brandschutztüren muss das Muster unter Berücksichtigung der tragenden Struktur (Mauerwerk oder Gipskarton) und der Seite, die dem Feuer ausgesetzt ist, geprüft werden (bei nicht symmetrischen Strukturen muss die Möglichkeit der Prüfung des Musters von beiden Seiten in Betracht gezogen werden), und die Temperaturen auf der Seite, die dem Feuer nicht ausgesetzt ist, müssen gemessen werden, um die EI-Klassifizierung zu erhalten.
Die Norm enthält auch Kriterien, nach denen bestimmte Merkmale der geprüften Auszüge verändert werden können (direkte Erweiterungen).
Die wichtigsten Arten von Verschlüssen dieser Art sind: vertikal verschiebbar, schwenkbar, drehbar an Scharnieren.
Das bewegliche Element wird manuell oder mit Hilfe einer elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Steuerung geöffnet. Die Schließung erfolgt durch Energiespeichersysteme (Schwerkraft oder Feder), die von Brandmeldern oder einem Elektromotor aktiviert werden. Die Verschlüsse sind normalerweise mit intumeszierenden Dichtungen und Verschlüssen ausgestattet. Natürlich kann es vorkommen, dass bei Aktivierung durch eine Detektionseinrichtung das Band oder die Rollenbahn bzw. die Schiene mit den transportierten Gegenständen belegt ist. In diesem Fall würde das Vorhandensein der Gegenstände den Verschluss behindern und ihn unwirksam machen. Es muss daher sichergestellt werden, dass die Kreuzung vor der Schließung geräumt wird, und die Schließung verzögert sich dann um die kurze Zeit, die für die Räumung der Lücke erforderlich ist.
Für die Freigabe des Tors wird folgendes benötigt: separate Rollenbahnen oder Bänder am Tor, Fotozellensysteme, Schwerkraftsysteme, mechanische Schubsysteme (definiert durch die EN 1366-7 Freigabevorrichtung). Eine typische Zeichnung eines Verschlusses mit Scharnieren ist in Abbildung 4 dargestellt (aus EAD 350022-01-1107): Die Notwendigkeit, diese Art von Verschluss nach EN 1366-7 zu prüfen, war bereits in der Verordnung vom 16. Februar 2007 enthalten, wie in der nachstehenden Tabelle dargestellt (die auch in der Brandschutzverordnung vom 3. August 2015 wiederholt wurde).
Gemäß dieser Verordnung muss daher sichergestellt sein, dass das Produkt gemäß EN 1366-7 geprüft wurde. Dies kann nur durch die Ausstellung eines Laborklassifizierungsberichts durch den Hersteller oder durch die CE-Kennzeichnung bestätigt werden.
Bitte beachten Sie, dass dieser Verschlusstyp nicht mit der obligatorischen CE-Kennzeichnung versehen ist, sondern mit einer freiwilligen CE-Kennzeichnung versehen werden kann, die durch die Ausstellung einer ETA auf der Grundlage der für diesen Zweck geltenden Norm EAD 350022-01-1107 erfolgt. Im Allgemeinen ist es ratsam, das letztgenannte Verfahren zu befolgen, da es nicht nur garantiert, dass der Test nach der richtigen Norm durchgeführt wurde, sondern auch, dass die Leistung konsistent ist. Konsistenz der Leistung. Das Verfahren sieht nämlich ein Überprüfungssystem an den Produktionsstandorten gemäß AVCP 1 (oder SAC 1) vor.